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TechnoCampus Berlin
Berlin | 2022
Das ca. 51.300 m² große Areal am Siemensdamm 59-62 bildet die östliche Begrenzung der Siemensstadt und umfasst unter anderem das denkmalgeschützte Wernerwerk XV. Nach Entwürfen von Hans C. Hertlein 1924/25 errichtet, wurde das ehemalige Werk für Übertragungssysteme in mehreren Bauabschnitten umgestaltet und bis 1942 um weitere Gebäudeteile erweitert. Bestehend aus vier fünf- bis zehngeschossigen, kubisch angeordneten Bauteilen, wurde der Komplex im Jahre 2009 saniert und seither von zahlreichen Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen genutzt. Der TechnoCampus Berlin entstand als ein ausgewogenes Ensemble aus historischen Gebäuden und Neubauten, die in ihrer Ruhe, Selbstverständlichkeit, in ihrer handwerklichen Qualität und großzügigen Raumabfolgen der Tradition des Ortes Tribut zollen. Dem bereits bestehenden Komplex wurde eine ähnlich geschlossene, städtebauliche Figur gegenübergestellt: ein winkelförmiges Gebäude mit sieben Geschossen (BT1) und ein weiteres samt dreigeschossigem Anbau (BT2). So entstanden zwei Höfe mit großzügigen Grünanlagen, die den Campus-Charakter des Ortes zusätzlich unterstreichen. Mauerwerk, Architekturbeton und Metall schaffen atmosphärische, technisch wirkende Details, die gestalterisch wie funktional die Entstehung flexibler, zeitgemäßer und großzügiger Arbeitswelten unterstützen. Als Referenz an die Gestaltung und Materialität der Fassaden der historischen Bestandsbauten sind die neuen Bürogebäude in einem matten, pastellfarbenen Klinkermauerwerk mit changierendem Farbmuster ausgeführt und durch ein klares Fenster- und Ausbauraster charakterisiert. Zudem definieren geschossweise Gesimse sowie Faschen und Lisenen die Fassade und heben sowohl die Fensteröffnungen als auch die Zugänge innerhalb der zweigeschossigen Fassade im Erdgeschoss hervor. Ein mit dem Raumregler verbundener Kontakt ist in den Fenstern montiert und ermöglicht das Regulieren und Abschalten der Lüftung/Klimatisierung bei geöffnetem Fenster. Zusätzlich befindet sich an den Ost-, Süd- und Westseiten ein außenliegender Sonnenschutz. Im Erdgeschoss der beiden Bauteile entstanden neben Büroeinheiten auch Gastronomie mit Außenterrassen sowie Nebenräume für sportliche Aktivitäten. Vorgesehen für Büro- und Verwaltungsnutzung sind die oberen Ebenen, die in eigenständige Einheiten aufgeteilt sind, um flexiblen Anforderungen zu entsprechen. Die begrünten Dachterrassen wurden durch öffenbare Lichtkuppeln als Ausgänge aus den Treppenräumen zugänglich gemacht. Unter dem durch den winkelförmigen Baukörper (BT1) gebildeten Campus-Hof befindet sich eine Tiefgarage mit 177 Stellplätzen, davon 12 barrierefrei und 30 mit Elektroladestationen. Im südöstlichen Grundstückseck liegt ein zweigeschossiges Parkdeck mit weiteren 186 Stellplätzen. Die aufwendigen öffentlichen Außenanlagen sowie die Mietbereiche wurden barrierefrei gestaltet. Das Projekt ist mit DGNB-Platin zertifiziert.

Bauherr: CCP II TCB GmbH, eine Beteiligung der Caleus Capital Partners II GmbH & Co. KG
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