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Silohalbinsel
Rostock | 2023
Das 7.789 m² große Grundstück „Am Strande 6+6a” befindet sich in zentraler Rostocker Stadtlage in unmittelbarer Nähe zur Warnow und dem Ludewigbecken. Mit dem 4 Sterne-Radisson-Hotel, einer Brauhaus-Gastronomie und den Bürogeschossen im Ostflügel entsteht ein gemischt genutztes, architektonisch anspruchsvolles Bauwerk, das die in der Ausschreibung gewünschte maritim-touristische Nutzung, die Erlebnisvielfalt, hochwertige Arbeitsplätze und einen großen stadträumlich nutzbaren Freiraum vereint.

Die Bebauung entsteht in Hochwasser geschützter Lage (3,10 m über Höhennull) über einem mit Bäumen und Pflanzinseln gestalteten Hofplateau, frei von motorisiertem Verkehr. Darunter befindet sich eine von Osten her erschlossene Tiefgarage mit 103 Stellplätzen. Mit vier bis fünf oberirdischen Geschossen werden ca. 11.950 m² BGF realisiert.

Die geplante Bebauung integriert Bezüge aus dem direkten Umfeld durch Material, Farbe und durch die organische Gestaltung des Freiraums. Die neue Bebauung besetzt als markantes, rot-braun verklinkertes Gebäudevolumen den gebogenen Verlauf der städtebaulichen Raumkante der Straße „Am Strande“. Die Sichtachsen in die bauliche Umgebung, diesseits wie jenseits der Hauptstraße, werden stringent freigehalten. Der gegliederte Baukörper wird teilweise skulptural ausgeschnitten und formuliert somit räumliche Beziehungen zu seinem Umfeld, schafft Blickbeziehungen über die Ecken und ermöglicht die halböffentliche, leicht erhöhte Innenhoffläche gegenüber den AIDA-Cruises und zur Warnow hin. Dadurch entsteht eine respektvolle und wohltuende räumliche Distanz zum Tourismusunternehmen und ein großzügiger Stadtraum durch das gesamte Quartier bis zum Brückenanschluss zur Holzhalbinsel.

Der Schlussstein auf der Silohalbinsel ist im städtebaulichen Verständnis als integrierende Architektur mit moderner Formensprache entwickelt, statt einer sich selbst inszenierenden Bebauung, die den Standort sonst zu einer „Bau-Ausstellung von Einzelexponaten“ werden ließe. Der rot-braune Klinkerstein der Fassaden nimmt in seiner Farbigkeit Bezug zum bebauten Umfeld sowie zu den umgenutzten Bürogebäuden im direkten Anschluss an der Warnow. Er unterstützt im Detail die Maßstäblichkeit der Gebäude und vermittelt Vertrautheit in der Materialität. Die Fenster, die mit einem hellen Metallblech gerahmt werden, schaffen eine ablesbare Geschossigkeit. Der Rahmen wird aus der Leibung plastisch entwickelt und betont damit das skulpturale Erscheinungsbild des Baukörpers. Im Erdgeschoss entsteht durch großflächige Verglasungen ein Dialog mit der Stadt. Die amorphe Fassadenschwingung im Erdgeschoss verleiht dem öffentlichen Bereich des Innenhofs eine fließende Großzügigkeit, schafft eine unverwechselbare Gestalt und eine Übergangszone zwischen Innenraum und Außenbereich.

Bauherr: Projektgesellschaft HRO Silohalbinsel GmbH, Marlow
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