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Juwelier Flagshipstore, Kurfürstendamm 214/215
Berlin | 2018
Der Kurfürstendamm etablierte sich seit Ende des 19. Jahrhundert mit seinen prächtigen Gründerzeitbauten und dem noblen Einzelhandel zur Prachtstraße und kulturellem Zentrum Berlins. Errichtet nach 1897, waren die beiden denkmalgeschützten Bestandsbauten im Kurfürstendamm 214 und 215 vielen Wandlungen unterlegen. Mit der Neugestaltung der Fassade sowie dem neuen Gewerbeflächen-Konzept vereint der WEMPE-Flagship-Store fortan seine Räumlichkeiten im Angesicht einer würdigen, dem historischen Kontext entsprechenden und dennoch modernen Gewerbeeinheit.

Für die Retailflächen sind das Erdgeschoss sowie anteilig das erste Obergeschoss des Vorderhauses vorgesehen, in den Seitenflügeln befinden sich auf beiden Ebenen Nebenräume. Der Verkaufsraum ist gestalterisch in verschiedene Bereiche aufgeteilt und umfasst im Erdgeschoss auch die Schaufenster zur Warenpräsentation Richtung Kurfürstendamm. Diese wird in den, für die Einkaufsmeile typischen, Vitrinen entlang des Gehweges fortgesetzt, die im Zuge der Maßnahmen eigens neu gefertigt wurden.

Zwei auf die historischen Gebäudeachsen bezogene Schaufenster in der Fassadenebene ersetzen im Kurfürstendamm 215 die zuvor bestehende Natursteinverblendung sowie die ins Gebäude eingezogene Erdgeschoss-Fassade des bisherigen Juweliergeschäfts. Im Kurfürstendamm 214 wurde das Fassadenjoch zu einem zweigeschossigen Eingangsportal erweitert, sodass eine weit ins Gebäude zurückgezogene Eingangstüranlage das Erdgeschoss dominiert. Das erste Obergeschoss umfasst ein auf Fassadenpfeilertiefe eingezogenes großformatiges Schaufenster. Als Zugang zu der in das Gebäude eingezogenen kleinen Eingangspassage des Juweliergeschäftes dient das danebenliegende Fassadenjoch des Risaliten, das im Erdgeschoss bodentief geöffnet ist. Die ursprünglich in den Seitenwänden des Gebäudevorsprungs vorhandenen Fenster sind wieder geöffnet und fungieren fortan als Schaufenstervitrinen. Von außen ablesbar wird die Zusammenlegung der beiden Gewerbeflächen auch durch die Fassadengestaltung, die mit ihrem Bossenputz die Materialität und Wirkung der ursprünglichen Putzfassade wieder aufgreift.

Die barrierefreie Erschließung der nun zusammenhängenden Kundenflächen beider Gebäude ist schwellenlos über den Haupteingang im Objekt Kurfürstendamm 214 sichergestellt. Die Flächen des ersten Obergeschosses können über den neu eingebauten, gläsernen Kundenaufzug im selbigen Gebäude erreicht werden. Die beiden internen Treppen zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss wurden entfernt und die Deckenöffnungen weitgehend verschlossen. Im „Berliner Zimmer“, dem Übergang von Vorderhaus zu Seitenflügel, wurde eine neue, annähernd quadratische Deckenöffnung geschaffen und eine neu gestaltete, interne Treppe eingebaut.


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